8. März - Frauen brauchen mehr als nur Blumen und Pralinen
Rote Nelken für Sonntags arbeitende Frauen
"Wer muss Snntags arbeiten - und warum?" Mit dieser Frage beschäftigte sich unser Kreisverband anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März, der in diesem Jahr auf einen Sonntag fiel. Anstatt zu demonstrieren oder die Feierlichkeiten auf den Samstag davor zu verlegen, wollten wir die Gelegenheit nutzen, auf Freuen in prekären Beschäftigungsverhältnissen aufmerksam zu machen, die überflüssigerweise Sonntags arbeiten müssen, meinte Rachel Backhaus. "Für diese Frauen kommt es heute nicht in Frage, mit Rosen berieselt auf eine Demo zu gehen."
Zehn unserer Mitglieder verteilten deshalb 150 rote Nelken an Verkäuferinnen in rund 40 Bäckereifilialen im ganzen Landkreis. Zu den Nelken, Symbol der Solidarität innerhalb der Arbeiterklasse, reichten wir ein Flugblatt. "Ohne Sonntagsbrötchen geht die Welt nicht unter", so Jörg Zimmermann."In blitzsauberen Läden finden wir oft eine Sammlung schmutziger Tricks." Von nicht vollständig bezahlter Arbeitszeit über ganz kurzfristig eingeteilte und schwankende Teilzeitarbeit bis zu vorenthaltener Gehaltszahlung bei Krankheit und Urlaub reicht die Palette. Möglichkeiten zur Gegenwehr haben die einzelnen Frauen kaum.
"In Betrieben mit in der Regel mindestens fünf [...] Arbeitnehmern [...] werden Betriebsräte gewählt", zitiert er § 1 des Betriebsverfassungsgesetztes. Das Problem sei nur, dass den Beschäftigten keine Polizei helfe, wenn der Arbeitgeber sich quer stellt. Betroffenen rät Jörg Zimmermann, sich gewerkschaftliche Unterstützung zu holen. "Auch DIE LINKE hilft gerne."
Kundinnen der Bäckereifilialen bekamen eine Grußkarte unserer Landtagsfraktion überreicht, die mit einem Foto des ikonisch gewordenen Blumenstraußwurfs der thüringischen Landtagspräsidentin mahnt, Haltung gegen Rechts zu zeigen. Unsere Aktiven waren sich einig: Die Aktion war sehr gelungen. "Die Resonanz war überwältigend positiv", freute sich Mitorganisator Hasan Budak. "Das gibt uns Kraft."